Grün denken

Omid Nouripour:

Mehrere Leute haben mich nach dem Parteitag angerufen und gesagt: Das war total inspirierend, ich trete jetzt ein.

Der Parteitag, von dem Omid Nouripour hier spricht, fand am vergangenen Wochenende (28./29.01.2022) größtenteils virtuell statt. Auf der 47. Bundesdelegiertenkonferenz gab es zahlreiche Wahlen (Bundesvorstand und Parteirat) und Omid wurde gemeinsam mit Ricarda Lang zum neuen Vorsitzenden von Bündnis 90 / Die Grünen gewählt. Im Interview mit der F.A.Z. auf die wegen der langen Parteitagstunden notwendige Organisation innerhalb von Beruf und Familie angesprochen, sagt der neue Bundesvorsitzende:

Aber diese Partei ist gelebte Demokratie. Demokratie bedeutet viel Diskutieren. Demokratie ist zuweilen anstrengend. Viele Ehrenamtliche haben Familie und einen Vollzeitberuf und arbeiten trotzdem für diese Partei, weil sie die Welt verbessern wollen. Das ist einfach großartig.

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© Bündnis 90/Die Grünen

Die Grünen, das sind jetzt auch meine Leute, das ist meine Partei. Ich bin im vergangenen Sommer Mitglied geworden, nachdem ich in den letzten Jahren des öfteren den Mitgliedsantrag auf meinen Geräten studiert und immer wieder abgewogen hatte, ob der Entschluss inzwischen soweit gewachsen war, dass ich den Antrag ausfüllen und absenden konnte. An einem Tag war es dann soweit. Ich habe den Antrag ausgefüllt und bin Parteimitglied geworden.

Von Herzen gefreut habe ich mich über die Willkommensgrüße meines grünen Ortsverbandes und meines Kreisverbandes Rheingau-Taunus. Aber es gab auch ein freundliches Willkommen vom ehemaligen Bundesgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen Michael Kellner auf Twitter.

Das Motto des digitalen Parteitags war: Wurzeln für die Zukunft. Wir Grüne wollen stabil verankert sein in der Mitte der Gesellschaft, wollen Mitmachpartei sein, offene Türen leben und ja, das ist meine Partei: niedrigschwellig, herzlich, zugewandt. Und so habe ich staunend beobachtet, wie mein Wahrnehmen grüner Aktivitäten, Äußerungen organisch von einen „die haben vor“ zu einem „wir haben vor“ hingewachsen ist. Und ja, es es einfach, bei uns ganz unverbindlich neugierig zu sein, ganz aus der Nähe zu beobachten, zu hinterfragen und vom Zuhören zum Mitreden zu kommen.

Hier in meiner Heimatstadt Taunusstein sind auch die regelmäßigen Fraktionssitzungen offen für Nichtmitglieder und in Zeiten wie diesen, wo Menschen bei jeder Begegnung von einem Virus ‚belauert‘ werden, bieten wir digitale Zusammenkünfte an und teilen für Interessierte die Einwahldaten. Omikron muss dann draußen bleiben und wir können vom heimischen Sofa aus engagierte Debatten zu kommunalen Themen und deren Beziehung und Auswirkung auf unser aller Leben führen.

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